Paradigmenwechsel in der Fotografie - Teil 3 Blitzlicht und Dauerlicht 14.01.2019

Paradigmenwechsel in der Fotografie - Teil 3 Blitzlicht und Dauerlicht
Thomas Nowara: Heute kommen wir zum Kern des Interviews. Nutzt Du eine Blitzanlage und wenn ja, welche?
Jens Achtert: Ich habe beim Blitzen mit Hensel angefangen und bin der Firma lange Jahre treu geblieben. 2000 habe ich dann auf eine damals frisch raus gekommene Profoto Anlage gewechselt. Die Teile sahen auf der Photokina sehr chic aus, waren aber zumindest damals eine völlig Fehlinvestition. Seit eine paar Jahren soll sich da aber einiges getan haben und Profoto soll nun mittlerweile echt gut sein. Ich weiß es nicht, da ich nach ein paar Jahren mit Elinchrom dann endlich zu Briese gewechselt habe. Briese ist bekanntlich die Benchmark im Bereich Dauer- und Blitzlicht, leider spiegelt sich das auch im Preis wieder. Ein Schirm mit Blitz oder HMI hat den Gegenwert eines Kleinwagens, zumindest eines Gebrauchten. Ich kann aber nur bestätigen: die Briese sind jeden Cent wert und das Licht ist einmalig schön. Leider können viele damit überhaupt nicht umgehen, da Briese ein wenig Geschick erfordert. Mit Briese habe ich, extrem zufrieden, die letzten 10-12 Jahre gearbeitet – vor allem weil man schon allein mit dem Einstelllicht, also Dauerlicht, wunderbar arbeiten kann. Viele meiner Arbeiten – ob Foto oder Film – habe ich „nur“ mit dem Einstelllicht von Briese erstellt.

Thomas Nowara: Stimmt mein Eindruck, das auch in der Fotografie LED-Dauerlicht seinen Einzug hält?
Jens Achtert: Für Fotografen gibt es in aller Regel nur ein wahres Licht – das natürliche Licht der Sonne. Da dies nicht immer oder zumindest in gewünschter Qualität zur Verfügung steht, muss nachgeholfen werden. Dabei sind Lichtquellen, die eben dieses Sonnenlicht imitieren am besten. Daher auch meine Begeisterung für die weltbekannten Lichtsysteme von Briese. Es muss aber wirklich nicht immer dieses High End Licht sein. Es gibt heute durchaus vergleichbares Licht, das eine ähnliche Brillanz und Qualität liefert. Man braucht dann vielleicht ein oder zwei Lampen mehr oder zusätzliche Reflektoren und ein paar Kniffe – aber man kommt dahin. LED-Dauerlicht imitiert Tageslicht mittlerweile bemerkenswert gut, das war in den Anfängen anders. Hinzu kommt, dass Fotografie und Film wieder zusammen wachsen wie es ursprünglich einmal war in der Werbung. Es gibt kaum eine Produktion in unserem Studio bei der nicht gleichzeitig Film und Fotografie für einen Kunden entstehten. Das macht Sinn, spart Zeit und Geld und die Werbekampagne sieht aus wie aus einem Guss, was die Wiedererkennung verstärkt.

Wenn ich jetzt mein Set ausgeleuchtet habe, müsste ich entweder immer komplett von Blitzlicht auf Dauerlicht umbauen – oder eben eine Ausleuchtung für beides nutzen. Und dafür ist LED-Dauerlicht perfekt! Ich habe schon vor Jahren wieder begonnen für Stills Dauerlicht einzusetzen, Problem war dabei immer der Kunstlichtcharakter, der sich mit dem Umgebungslicht nicht vertragen hat. D.h. Heißlicht musste immer über Filterfolien irgendwie passend gemacht werden. Die Folien haben aber nicht nur die Lichtmenge um Blenden reduziert, sondern auch die Brillanz genommen. Bei LED ist das nicht so, genial sind Systeme bei denen sich die Farbtemperatur wechseln lässt. Auch die Belichtungszeiten bei Portraitaufnahmen sind mittlerweile durch die höheren ISO-Werte an den Kameras gut machbar mit LED. Interessanter Weise gefällt vielen Models und Schauspielern LED-Licht viel besser als Blitzlicht – es entstehen viel freiere, offenere Bilder meiner Erfahrung nach, weil sich die Darsteller fließender bewegen können und nicht alles vom Blitz eingefroren wird.

Interview und Nachfragen dazu erscheinen in mehreren Teilen hier bei Facebook und im Newsletter von SCHNITTPUNKT UG.

Bildrechte: Jens Achtert
https://www.kreatv.de/

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Heute kommen wir zum Kern des Interviews. Nutzt Du eine Blitzanlage und wenn ja, welche?
Jens Achtert: Ich habe beim Blitzen mit Hensel angefangen und bin der Firma lange Jahre treu geblieben. 2000 habe ich dann auf eine damals frisch raus gekommene Profoto Anlage gewechselt. Die Teile sahen auf der Photokina sehr chic aus, waren aber zumindest damals eine völlig Fehlinvestition. Seit eine paar Jahren soll sich da aber einiges getan haben und Profoto soll nun mittlerweile echt gut sein. Ich weiß es nicht, da ich nach ein paar Jahren mit Elinchrom dann endlich zu Briese gewechselt habe. Briese ist bekanntlich die Benchmark im Bereich Dauer- und Blitzlicht, leider spiegelt sich das auch im Preis wieder. Ein Schirm mit Blitz oder HMI hat den Gegenwert eines Kleinwagens, zumindest eines Gebrauchten. Ich kann aber nur bestätigen: die Briese sind jeden Cent wert und das Licht ist einmalig schön. Leider können viele damit überhaupt nicht umgehen, da Briese ein wenig Geschick erfordert. Mit Briese habe ich, extrem zufrieden, die letzten 10-12 Jahre gearbeitet – vor allem weil man schon allein mit dem Einstelllicht, also Dauerlicht, wunderbar arbeiten kann. Viele meiner Arbeiten – ob Foto oder Film – habe ich „nur“ mit dem Einstelllicht von Briese erstellt.

Thomas Nowara: Stimmt mein Eindruck, das auch in der Fotografie LED-Dauerlicht seinen Einzug hält?
Jens Achtert: Für Fotografen gibt es in aller Regel nur ein wahres Licht – das natürliche Licht der Sonne. Da dies nicht immer oder zumindest in gewünschter Qualität zur Verfügung steht, muss nachgeholfen werden. Dabei sind Lichtquellen, die eben dieses Sonnenlicht imitieren am besten. Daher auch meine Begeisterung für die weltbekannten Lichtsysteme von Briese. Es muss aber wirklich nicht immer dieses High End Licht sein. Es gibt heute durchaus vergleichbares Licht, das eine ähnliche Brillanz und Qualität liefert. Man braucht dann vielleicht ein oder zwei Lampen mehr oder zusätzliche Reflektoren und ein paar Kniffe – aber man kommt dahin. LED-Dauerlicht imitiert Tageslicht mittlerweile bemerkenswert gut, das war in den Anfängen anders. Hinzu kommt, dass Fotografie und Film wieder zusammen wachsen wie es ursprünglich einmal war in der Werbung. Es gibt kaum eine Produktion in unserem Studio bei der nicht gleichzeitig Film und Fotografie für einen Kunden entstehten. Das macht Sinn, spart Zeit und Geld und die Werbekampagne sieht aus wie aus einem Guss, was die Wiedererkennung verstärkt.

Wenn ich jetzt mein Set ausgeleuchtet habe, müsste ich entweder immer komplett von Blitzlicht auf Dauerlicht umbauen – oder eben eine Ausleuchtung für beides nutzen. Und dafür ist LED-Dauerlicht perfekt! Ich habe schon vor Jahren wieder begonnen für Stills Dauerlicht einzusetzen, Problem war dabei immer der Kunstlichtcharakter, der sich mit dem Umgebungslicht nicht vertragen hat. D.h. Heißlicht musste immer über Filterfolien irgendwie passend gemacht werden. Die Folien haben aber nicht nur die Lichtmenge um Blenden reduziert, sondern auch die Brillanz genommen. Bei LED ist das nicht so, genial sind Systeme bei denen sich die Farbtemperatur wechseln lässt. Auch die Belichtungszeiten bei Portraitaufnahmen sind mittlerweile durch die höheren ISO-Werte an den Kameras gut machbar mit LED. Interessanter Weise gefällt vielen Models und Schauspielern LED-Licht viel besser als Blitzlicht – es entstehen viel freiere, offenere Bilder meiner Erfahrung nach, weil sich die Darsteller fließender bewegen können und nicht alles vom Blitz eingefroren wird.

Interview und Nachfragen dazu erscheinen in mehreren Teilen hier bei Facebook und im Newsletter von SCHNITTPUNKT UG.

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